In der Umweltlernschule

Die Stufe 2 auf Spurensuche: Dem Abfall auf der Spur

Am letzten Schultag vor den Herbstferien machten sich die Kinder der Stufe 2 auf den Weg zum 3 km entfernten Abfallwirtschaftszentrum „Auf dem Scheid“. Ziel war  die dort ansässige Umweltlernschule plus, die der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Ahrweiler (AWB) im Jahre 2011 auf dem dortigen Gelände eröffnet hatte.

 

Nach einer knappen Stunde Fußmarsch erreichte die Gruppe hungrig den Lernort, wo sie durch den FSJler Nico und Sigrun Jungwirth, die den Tag mit ihrer Organisation „JuP Umweltbildung“ vorbereitet hatte, empfangen wurde.

Nacheinander wurden die drei Klassengruppen nun über die Abläufe der Abfallbeseitigung sowie die Notwendigkeit von Recycling informiert. Nico führte, die in gelbe Warnwesten gekleideten Kinder, über das Abfallwirtschaftszentrum. Vorbei am Lager der Abfalltonnen, ging es zum Haupteingang, an dem die Müllautos gewogen werden. Ein Highlight war das Wiegen der gesamten Klassengruppe, die (mit Lehrer) rund 630 kg  auf die Waage brachte.

 

Mit Interesse folgten die Kinder den Ausführungen zur Zwischenlagerung und Umladung des Restmülls bis hin zum Weg in die Müllverbrennungsanlage in Bonn, die aus dem Müll Strom und Fernwärme erzeugt.

 

Auch die Sammelstationen für Sperrmüll, Holz-, Gummi und Metallabfälle sorgten für große Augen bei den Zweitklässlern. Unglaublich, was dort an z.T. noch völlig intakten Gegenständen entsorgt wird. Mit Spannung wurde die Papierpresse in Gang gesetzt und ein Bagger dabei beobachtet, wie er scheinbar mühelos einen riesigen Berg mit Holzabfällen in containergerechte Teile zerkleinerte. Bei der Station für Chemikalien, Medikamente, Farben und Öle lernten die Kinder, warum ein Schild mit Totenschädel vor einem unbedachten Zutritt zu den verschlossenen Hallen warnt. Auf den riesigen Haufen der Gartenabfälle entdeckten die Kinder sofort die Abfallstoffe, die eigentlich nichts zwischen dem biologisch abbaubaren Grünzeug zu suchen haben: Neben Plastik- und Metallabfällen landeten hier zum Teil noch komplett verpackte Lebensmittel darauf, in mühsamer Kleinarbeit durch die Müllwerker wieder herausgepickt zu werden.

Wieder angekommen in der Umweltlernschule ging es nun in Kleingruppen mit Forscheraufträgen in den Ort Rießeiklingen, der auf dem Gelände durch ein gelbes Ortsschild markiert wurde:  An einzelnen Standorten fanden die Kinder in Briefkästen Briefe, welche die Kinder mit vorgefertigten Postkarten beantworten sollten. Dazu war es nötig Aufgaben rund um das Thema Recycling zu bearbeiten und mit Hilfe der bereitgelegten Materialien die Lücken der vorgegebenen Antwortpostkarten  sinnvoll auszufüllen.

 

Am Dorfteich musste geklärt werden, was zur Verschmutzung des Gewässers beigetragen hatte, auf dem Dorffriedhof wurden Gräber wieder  geöffnet, um herauszufinden, ob der dort beigesetzte Abfall inzwischen verrottet war oder besser dem Recyclingsystem zugeführt werden sollte. Dem seltsamen Verschwinden einer Blättermauer musste auf den Grund gegangen werden und der verschwundenen Halskette von Knacker Ede wurde spielerisch bis in die Schmelzanlagen der Recyclingfabrik gefolgt.

Parallel dazu erfuhren die Mitschüler der anderen Gruppen, wie der ewige Kreislauf aus Wachsen und Verrotten in der Natur funktioniert und was die Waldbewohner mit diesem Prozess zu tun haben. Besonders spannend waren dabei die riesigen Stabheuschrecken, welche die Kinder aus der Nähe betrachten und dabei Vieles über die wertvolle Arbeit von Insekten erfahren konnten.

Mit vielen neuen Eindrücken und wertvollen Impulsen für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt machten sich die Zweitklässler nach zwei spannenden Stunden wieder auf den Weg Richtung Schule. Dort wird die Thematik nach den Herbstferien wieder aufgegriffen und weiter vertieft werden. Zuvor hieß es aber für zwei Wochen voneinander Abschied nehmen, um sich von der vielen Lernerei zu erholen.